BASF verwendet UHER Royal de Luxe für Tonbänder-Qualitätsmessplatz

Soeben fand ich in meinem E-Mail-Eingang ein ganz besonderes „UHER-Schmankerl“ von Peter Remmers, einem der beiden Autoren der „Geschichte der UHER-Werke München„. Es handelt sich um einen Artikel aus der Funkschau von 1970, ein ganz besonderes Qualitätszeugnis für UHER:

Die BASF verwendet für ihren Meßplatz zur Qualitätsprüfung von Tonbändern eine UHER Royal de Luxe

Mit hoher Genauigkeit und Präzision wurden Messungen an Tonbändern ausgeführt, wenn man die feinsten Unterschiede im Aufzeichnungs- und Wiedergabeverhalten verschiedener Bandtypen feststellen wollte. Um diese, für die Entwicklung neuer Bänder wichtigen Untersuchungen ausführen zu können, verwendeten die Messtechniker der BASF, Ludwigshafen, einen speziellen Messplatz, dessen wichtigstes Gerät der NF-Frequenzanalysator FAT 3 mit 100 dB Dynamikumfang von Rohde & Schwarz war.

Messobjekte waren ein Normalband LGS 26 sowie das damals neu entwickelte LH-Band. Beide Bänder wurden auf einem UHER- Tonbandgerät Royal de Luxe mit einem Ton von 950 Hz bzw. 1000 Hz bespielt. Die Frequenzverschiebung ermöglichte es, dass bei der anschließenden Analyse die für Vergleichszwecke auf einem Papier dargestellten Spektrogramme nicht aufeinander sondern- entsprechend versetzt- nebeneinander geschrieben wurden.

Der Analysiervorgang bis zu 10 kHz sowie die Aufzeichnung des Spektrogramms durch die angeschlossenen Schreiber, einen schnellen Zweikoordinatenschreiber vom Typ ZSK sowie einen Pegelschreiber, Typ ZSW, lief vollautomatisch ab. Das Messergebnis zeigte deutlich die Qualitätsunterschiede beider Bänder. Beim neuen LH-Band traten weniger Oberwellen auf, deren Pegel außerdem geringer waren als die des Normalbandes LGS 26. Daraus folgte, dass der Dynamikbereich des LH- Bandes etwa 5 dB höher war als die Werte des LGS 26.

Erwähnenswert war die Tatsache, dass das Eigenrauschen des UHER Royal de Luxe noch um weitere 10 dB unterhalb des Bandrauschens war, und sie deshalb als Messmaschine eingesetzt wurde.

(Funkschau 1970, Heft 15).

10 dB unterhalb des Bandrauschens!

UHER: Girls, Girls, Girls

uher-maedchen

Noch eine tolle Aufnahme eines UHER-Geräts, diesmal eines Kassettenrekorders CR 240 (wenn ich ihn richtig identifziert habe), hat mir besagter UHER-Fan gesandt. Als „schmückendes Beiwerk“ diesmal zwei junge Damen, die Konzentrationsprobleme auslösen könnten. Girls, Girls, Girls gab es bei UHER übrigens nicht nur vor der Kamera. Auch die Fertigung beispielsweise bestand überwiegend aus einem ansehnlichen „Bienenschwarm“. 🙂

Yeah Yeah Yeah – UHER Report!

Ein UHER-Fan sandte mir dieses historische Dokument. Es stamme aus einer UHER-Hauszeitung von 1970 und zeige ein UHER Report, das im 5 Meter langen Mercedes 600 Pullmann des Beatles John Lennon eingebaut war.

John Lenons UHER Report in seinem Rolls Royce

Bitte aufs UHER Report schauen, die Herren! 😉 Auch der Einschub-Plattenspieler Philips „Mignon“ für 45″-Singles ist sehenswert. Zum weniger technischen Teil des Fotos habe ich einen interessanten Wikipedia-Artikel gefunden …

Anruf aus der Vergangenheit

Heute Mittag klingelt das Telefon, und jemand meldet sich, dessen Stimme ich sofort erkenne: Günter S., ein ehemaliger Kollege und Mitarbeiter, mit dem ich lange und gut bei UHER zusammengearbeitet habe. Wie öfters, ist es mein Internetauftritt, der die Brücke geschlagen hat. Wir tauschen Erinnerungen aus; fast ist es, als sei inzwischen die Zeit stehen geblieben. Und ich bekomme ein Riesenkompliment: „Sie haben es mir so beigebracht, dass ich heute noch ein 4000 Report reparieren könnte.“ Boah – ich selbst nicht mehr! 🙂 Der Kollege ist mir schon deshalb unvergesslich, weil er mir nach meiner Fahrprüfung auf einem Automatikwagen das Fahren mit Schaltung beigebracht hat. Das hat Geld und Nerven gespart und war damals erlaubt. Schade, meinte er, dass es UHER nicht mehr gibt. Da habe ich ihm gerne beigepflichtet – und habe es natürlich schon vielfach gehört, von Tonbandfreunden und Ex-Kollegen. Dieser Kontakt wird sicher nicht mehr abreißen; vermutlich werden wir uns mal treffen, und vielleicht wird der Kollege dem Bandmaschinen-Forum beitreten, in dem der Name UHER groß (nicht nur die Buchstaben) geschrieben wird und ich häufig mitdiskutiere.