Facebook

Seit längerer Zeit bin ich Mitglied der Facebook-Gruppe Die Tonbandfreunde. Es gefällt mir, mitzulesen, dass Begeisterte heute noch, wo solche Tonbandgeräte kaum noch verwendet oder gar produziert werden, sie miteinander diskutieren, reichhaltig mit Fotos und kurzen Videos versehen. Immer wieder tauchen dabei auch UHER-Tonbandgeräte auf, nicht selten, „meine“ UHER Report. Die anderen Fabrikate interessieren mich weniger, sind doch viele „Japaner“ dabei, die damals den Siegeszug deutscher Unterhaltungselektronik abgelöst haben – sie waren meist billiger und bald ebenbürtig oder gar besser als ihre deutschen Pendants.

Im Februar 2024 gründete Björn Christoffel die Facebook-Gruppe UHER Tonbandgeräte. Die fand natürlich noch wesentlich mehr Interesse bei mir, geht es dort doch ausschließlich um die Produkte meines legendären Arbeitgebers, ein stückweit auch um „meine“. Ich trat sofort bei, berichtete, was mich mit UHER verbindet, und wurde gleich als Moderator verpflichtet.

Nach mir traten weitere „Prominente“ der Gruppe bei, zunächst Peter Remmers, dann auch Andreas Flader, beide Autoren des in Fachkreisen hochgelobten, leider auch in der zweiten Auflage schon vergriffenen Buchs Die Geschichte der UHER-Werke München. Nicht nur ich hoffe auf eine Neuauflage auch als E-Book im PDF-Format.

Zwei Dutzend Mitglieder hat die Gruppe bisher, und die sind sehr aktiv. Die vielen Fotos – einige auch von mir beigesteuert – erwecken bei mir fast den Eindruck einer Zeitreise fünfzig Jahre zurück in die Münchener Barmseestraße 11. Die verschiedensten UHER-Geräte sind zu sehen, natürlich auch das Report, Berichte und Erinnerungen darüber, Prospekte, Anleitungen, Fragen werden gestellt und beantwortet. Ein Foto des Firmengründers Edmund Uher wurde eingefügt und ein Blick in Räume der Staatssicherheit der DDR, wo UHER-Tonbandgeräte zum Abhören verwendet wurden – ein trauriges Kapitel.

Die Facebook-Gruppe sehe ich nicht als Konkurrenz des stark frequentierten und beliebten Bandmaschinenforums, dem ich bereits 2004 beigetreten bin. Dort wird sehr professionell über alle Marken von Tonbandgeräten gefachsimpelt, während UHER Tonbandgeräte sich nur mit diesen befasst.

Der neuen Facebook-Gruppe wünsche ich – auch im eigenen Interesse – langes Bestehen und weitere Mitglieder.

Wikipedia

Am 2005 von anderen angelegten Wikipedia-Artikel über UHER habe ich, beginnend 2006, 82,3 % geschrieben (Stand heute). Die Wikipedia ist allerdings ein Gemeinschaftswerk. Das bedeutet, dass jeder neue Artikel anlegen oder bestehende verändern kann (und auch zur Löschung vorschlagen).

„Mein“ Artikel behauptete sich nach Geburtswehen ziemlich unangefochten. Bis jetzt. Jemand nahm Anstoß an zwei Worten in der Einleitung:

Dass UHER weltbekannt gewesen sei und hochwertige Geräte hergestellt habe, wurde nicht nur in Zweifel gezogen, sondern, wie bei der Wikipedia leider recht üblich, gleich gelöscht.

In einer ausführlichen Diskussion musste ich darlegen, dass UHER tatsächlich weltbekannt war und qualitativ hochwertige Geräte herstellte. Ergebnis: Es blieb beim Alten.

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UHER hatte neben anderen ein Zweigwerk in Buchbach in Oberbayern. In den Wikipedia-Artikel über Buchbach habe ich 2020 einen Abschnitt über das UHER-Zweigwerk Buchbach eingefügt; immerhin hat UHER rund vierzig Jahre lang bis zu 300 Mitarbeitern gegen gute Arbeit den Lebensunterhalt verschafft. Es stieß auf wenig Probleme. Bis jetzt. Ich hatte „meinen“ Abschnitt mit zwei – selbst fotografierten – Fotos versehen, einem mit der Ansicht des Werksgebäudes und einem mit dem Straßenschild „Uherstraße“ darauf; Uher wurde mit der Benennung einer Straße geehrt.

Der verbreiteten Gepflogenheit entsprechend löschte ein „Kollege“ dieses Bild mit der Begründung: „Bild entfernt; ohne enzyklopädische Aussage.“ Auf Rückfrage bekam ich die Erläuterung: „‚Die Bebilderung eines Artikels sollte immer dem besseren Verständnis des Textes dienen, nie allein der Zierde.‘ – 1. Satz von Wikipedia:Artikel illustrieren#Sinnvoller Bezug zum_Text. Der Artikeltext zum Straßennamen wird durch die Abbildung des Straßenschildes nicht verständlicher.“ Mein Artikeltext lautete: „Die Uherstraße beim ehemaligen Werksgelände erinnert heute noch daran.“

Statt des Bildes bereicherte der Kollege meinen Satz so (markiert): „Die etwa 100 Meter lange Uherstraße beim ehemaligen Werksgelände zwischen der Dorfener Straße und der Ellastraße erinnert heute noch daran.“ Versehen mit der Fußnote zu einer Karte mit der genauen Position des Zweigwerks im BayernAtlas.

Hier entspann sich eine noch umfangreichere Diskussion um Foto und Textänderungen. Ergebnis: Das Foto der Uherstraße blieb weg, die Textänderungen wurden rückgängig gemacht, die Fußnote wurde mit dem zusätzlichen Artikelttext entnommenen Ergänzungen versehen. (Kaum geschrieben, hat jemand die Fußnote entfernt. Das ist mir recht.)

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Man hört immer wieder von Kapazitäten unterschiedlicher Fachbereiche, die ihre Mitarbeit an der Wikipedia entnervt einstellen. Wohl weniger der Regeln wegen, als derjenigen, welche die Regeln pingelig auslegen und auf anderer Leute Arbeit anzuwenden versuchen.

„Großes“ UHER-Treffen 2019

Von Treffen mit einzelnen ehemaligen Kollegen habe ich schon wiederholt berichtet. Der Herausgeber des Buchs „Die Geschichte der UHER-Werke München“, Andreas F., ergriff die Initiative, zahlreiche ehemalige UHER-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die er bei seiner Arbeit am Buch kennen gelernt hatte, zu einem Treffen einzuladen, das dann am 28. September 2019 beim Rabenwirt in Pullach, den Leserinnen und Lesern meines Blogs bereits bekannt, einlud.

Datenschutz und Urheberrecht sei Dank: Es gibt eine Anwesenheitsliste, von der ich nur verraten kann, dass sie 20 Personen umfasst, meist solche mit Rang und Namen bei UHER. Und es gibt ein tolles, säuberlich mit allen Namen beschriftetes Foto der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Terrasse über der Isar, von denen ich einzeln die Erlaubnis der Veröffentlichung einholen müsste. So kann ich nur von fröhlichem Raten „Wer ist wer?“ und von sehr angeregten Gesprächen über alte und schöne Zeiten berichten, und dass wir uns alle in den Jahrzehnten ziemlich verändert haben.

Eine Wiederholung war für den Frühsommer 2020 geplant, musste dann auf den Herbst 2020 verschoben werden, und schließlich auf einen unbestimmten Zeitpunkt, weil das Ende der Corona-Pandemie nicht absehbar war.

Besuch bei Baron Hornstein

Seines Grabs in Aufkirchen natürlich nur noch. Eine Korrespondenz mit einem UHER-Fan (wer könnte das wohl sein?) erinnerte mich daran, mal wieder einen Besuch abzustatten. 2011 war ich zuletzt dort, und damals habe ich es der Menge der Gräber wegen nicht ohne fremde Hilfe gefunden. Diesmal wusste ich, wo etwa es ist, und hatte trotzdem erhebliche Probleme, es wiederzufinden.

Horizontal von links oben nach rechts unten (Vergrößern mit Klick):

  1. So präsentierte sich das Grab von vorn.
  2. Auf der rechten Seite des Grabs wurde der Grabstein sichtbar.
  3. Auf der linken Seite kann man ein Stück der Inschrift sehen.
  4. Aus der richtigen Perspektive kann man den „Wolf“ lesen.
  5. Auf der Grabrückseite sieht man die beiden Engelfiguren.
  6. Der Baron lädt zum Diner: Auf seinem Grab wachsen Walderdbeeren.

Die Technik macht’s möglich: Auf dem Parkplatz beim Friedhof hörte ich per Smartphone aus den Autolautsprechern Baron Hornsteins Grußwort zur 25. Großen Deutschen Funkausstellung 1967 im Berlin.

Es war ein wehmütiges Gefühl, wie lange das alles schon her ist und wie ehemals Wichtiges fast – aber keineswegs ganz – unwichtig geworden ist.

„Starfoto“

Von meinem zweiten Treffen mit einem der beiden Autoren der Geschichte der UHER-Werke München habe ich schon berichtet. Ich hatte bereits vergessen, dass wir fotografiert wurden; jetzt sandte mir mein Mit-Esser eine Mail mit unserer Ablichtung. Meine erste Reaktion: „Da sehe ich ja so alt drauf aus, wie ich wirklich bin!“ 😀 Von meiner Eitelkeit abgesehen finde ich es sehr gut gelungen:

Andreas Flader und Anselm Rapp beim Rabenwirt in Pullach (Genehmigte Veröffentlichung)

50 Jahre bemannte Mondlandung – 50 Jahre UHER Report in Houston

UHER-Fans entdecken UHER Report auch noch so klein abgebildet. Im Bandmaschinen-Forum wies ein gewisser Wolfgang W. – von dem hier schon oft die Rede war – auf den Artikel Raumfahrtgeschichte – Blick in die Vergangenheit hin, der am 1. Juli 2019 in der Süddeutschen Zeitung erschien. Sein „Adlerauge“ entdeckte im Titelfoto zwei UHER Report, die so klein dargestellt sind, dass ich hier eine Ausschnittsvergrößerung zeige:

Zwei andere (oder dieselben?) UHER Report sind auf Foto Nummer 6 der Bildstrecke darunter problemlos zu erkennen.

Mehr über die UHER Report in Houston im Rahmen des Gemini-Projekts berichten Andreas Flader und Peter Remmers in ihrer Geschichte der UHER-Werke München auf Seite 29 (2. Ausgabe).

2. Auflage der „UHER-Geschichte“ erschienen!

Zu meiner Freude ist eine zweite Auflage des – damals bald vergriffenen – Buchs „Die Geschichte der UHER-Werke München“ erschienen. Gerne übernehme ich die – nach Erscheinen aktualisierten – Informationen aus dem Bandmaschinen-Forum:


Seit April 2019 lieferbar: Die 2. Auflage des Buches „Die Geschichte der UHER-Werke München“

Die Geschichte der UHER-Werke München

Nach 11 Jahren gibt es eine 2. Auflage des Buches. Das Format ist unverändert DIN A4 mit Fadenbindung und Hardcover, es umfasst inzwischen 256 Seiten. Die 2. Auflage ist auf 300 Exemplare beschränkt.

Inhaltlich wurden der geschichtliche sowie technische Teil von Peter Remmers und Andreas Flader überarbeitet. Ebenfalls der Tabellenteil wurde aktualisiert und ergänzt

2. Auflage

Der Verkaufspreis beträgt 34,90 € zuzüglich Versand und Verpackung. Für den Versand als DHL Paket entstehen innerhalb von Deutschland 6,– € zusätzliche Kosten. Weitere Länder gerne auf Anfrage!

Das Buch wird aktuell nur über den Herausgeber vertrieben.

Bestellungen richten Sie bitte nur an andreas.flader@arcor.de. Nach Rechnungsstellung per Mail überweisen Sie bitte auf das angegebene Bankkonto per Vorkasse. In der Regel verschicke ich das Buch spätestens 4 Werktage nach Zahlungseingang mit Angabe der Sendungsnummer.

Andreas Flader

„Museumsstück“ UHER Report beim Bayerischen Rundfunk

Ein „Kollege“ hat im Bandmaschinen-Forum auf ein Foto des Redaktionsteams des Hörfunksenders Bayern 1 aufmerksam gemacht. Er hat genau hingeschaut und in der Vitrine am rechten Rand etwas entdeckt, was mich besonders freut: Ein UHER Report!

(Aussschnitt; Urheberrecht wie Original)

In der Tat gehörte auch der Bayerische Rundfunk zu unseren Kunden, und in den 1960er/70er Jahren dürfte so manche Reportage des BR mit einem UHER Report aufgezeichnet worden sein. Das Report – einfach eine Legende.

P. S. Ein weiteres Forumsmitglied sandte Beweisfotos, dass der BR tatsächlich Reports einsetzte. Hier eines davon:

(Quelle: Andreas B.)

Bunter Hund

Nicht schlecht gestaunt habe ich, als ich heute ein großes A4-Kuvert mit dem Absender Stadt Emden in meiner Post fand. Ich habe überlegt: Ich mag die Nordseeküste sehr, war auch schon in Emden, habe dort aber keine Spuren hinterlassen, die Anlass zum Versand von Reiseprospekten geben könnten, und auch jede noch so schlimme Verkehrssünde dort wäre längst verjährt. Neugierig habe ich also den Umschlag geöffnet – und wer beschreibt mein Erstaunen, als ich Prospekte für UHER-Lehranlagen in Händen hielt! Im freundlichen Begleitschreiben meinte der Absender, sie seien ihm bei der Durchsicht alter Akten in die Hände gefallen und könnten vielleicht von Interesse für mich sein. Sie sind. Nach der langen Zeit bin ich neugierig, einmal wieder Informationen über unsere Lehranlagen zu lesen, von denen man verständlicherweise kaum noch hört, und nicht zuletzt könnten sie mir helfen, Lücken im Abschnitt „Sprachlehranlagen“ des Wikipedia-Artikels über UHER zu füllen.

Aus einem weiteren Grund habe ich aber auch noch gestaunt, nämlich mit welcher Selbstverständlichkeit die Prospekte mir gesandt wurden. In Sachen UHER scheine ich den Bekanntheitsgrad eines bunten Hundes zu haben. Auch das freut mich. Meine Verbundenheit mit meinem früheren Arbeitgeber tue ich ja überall im Internet kund.

Vielen Dank, lieber Herr L., dass Sie an mich gedacht haben!